• Schützenkompanie Ried/Kaltenbach

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Kurzchronik der Schützenkompanie Ried/Kaltenbach

Mit dem Aufkommen der Feuerwaffen im 16.Jhdt. entstanden auch am Land Schützengesellschaften. Seit dem 17.Jhdt. waren diese freiwilligen Schießstandschützen in die Tiroler Landesverteidigung eingegliedert, standen aber noch innerhalb der von den Landgerichten im Kriegsfall zum Grenzschutz aufgebotenen Kompanien. Die Gerichtskompanie Rottenburg, bei der auch die tirolischen Zillertaler der Dörfer Straß, Schlitters, Uderns, Ried und Stumm dienten, stellte 1673 im 1. Aufgebot 91, im zweiten 157 und im dritten 183 Mann, die jeweils nach einem Monat abgelöst wurden (1). Es ist durchaus anzunehmen, dass auch Rieder in diesem Aufgebot dabei waren. Ob daraus allerdings auf das Bestehen einer Schützenkompanie in dieser Zeit geschlossen werden kann, ist fraglich. Aus Aufzeichnungen des Landesarchivs kann festgestellt werden, dass bereits 1704 in den Aufstellungen der „Scharf und Scheibenschitzen“ Unteroffiziere und Bajonette (Mannschaften) Namen von Riedern und Kaltenbachern aufscheinen.

Erstmals wird 1776 von einer geschlossenen Einheit der Schützen berichtet. Anlässlich der Patroziniumsfeier der neuen Kirche wird die Schützenkompanie erwähnt, die mit ihrem „allbeliebten ländlichen Spiel“ das Fest verschönert. Die nächste Eintragung in der Pfarrchronik findet sich im Jahre 1796. Die Feuerschützen aus Ried ziehen gegen die Franzosen. In 5 Tagesmärschen kommen sie bis auf dem Arlberg. In Rotholz werden 1798 den Schützen silberne Medaillen an schwarz-goldenen Bändern übergeben.

Am Oster-Erchta (Dienstag) von 1799 werden die Schützen mit einer Kompanie von Rotholz aus nach Vintschgau abberufen. Die Einquartierung erfolgt in Nauders. Nachdem die Franzosen ober Nauders geschlagen wurden, kommen die Schützen auf Pfingsten wieder nach Hause.

Von 1809-1866 beteiligen sich die Schützen von Ried/Kaltenbach mit den Schützen des ganzen Tales an den Freiheitskämpfen. Sind es von Ried die Brüder Riedl, so sind es von Kaltenbach die Brüder Standl, die besonders bekannt werden (2).
War die bisherige Epoche geprägt vom Einsatz und Kampf für Heimat und Gott, so prägte der folgende friedliche Abschnitt das jetzt geläufige Schützenwesen. Es besteht nun im Auftreten bei kirchlichen und weltlichen Veranstaltungen zur Ehre Gottes und als Wahrer alter Traditionen.

1845 begleiten die Feiertagsschützen die erste Peter-und-Paul-Prozession in Ried. Dies ist bis auf den heutigen Tag ein fixer Bestandteil im Schützenjahr.

Zu Ehren des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef I. gibt es ein großartiges Fest. Umzug der Musikkapelle und der Schützen, bengalisches Feuer und Beflaggung der Häuser.

Bei der Freiheitskampfjubiläumsfeier 1909 in Innsbruck ist auch die Schützenkompanie Ried/Kaltenbach vertreten. Schützenhauptmann ist erstmals Johann Jäger (Niederdorf Johann). Er führt die Kompanie bis 1947. Sein Vorgänger war Simon Rauch von Maurach Riedberg.
Mit dem Ersten Weltkrieg erfährt das Schützenwesen eine Unterbrechung. Viele Männer werden an die Front abkommandiert. Gegen Ende werden auch die in der Heimat verbliebenen wehrfähigen Männer größtenteils als Standschützen einberufen.

Bereits 1919 wird mit der Wiederbelebung des Schützenwesens begonnen. Außer an der Teilnahme an kirchlichen Prozessionen tritt die Schützenkompanie Ried/Kaltenbach auch wiederholt bei Besuchen von Staatsmännern und Regierungsmitgliedern in Tirol mit ihrem exakten Auftreten in Erscheinung. So 1923 beim Besuch des Bundeskanzlers Dr. Seipel in Zell/Ziller und 1935 beim Besuch von Dr. Schuschnigg ebenso in Zell.

Am 20.5.1929 findet die Weihe der Schützenfahne am „Glaserplatzl“ statt. Die Fahnenpatin ist Marie Hörhager (Fischer-Micki). Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erfährt die Schützenkompanie erneut eine Unterbrechung. Mit Kriegsende werden alle Gewehre beschlagnahmt, sofern man ihrer habhaft wurde. Trotzdem gelingt es 1946 mit einer geschlossenen Kompanie auszurücken, nicht zuletzt ein Verdienst von Johann Mair (Fuchter Honis). Die Ausrüstung besteht aus den verschiedensten Militär- und Jagdgewehren.

Nach dem Tode von Johann Jäger übernimmt 1947 Franz Mayr (Neuhaus) das Kommando über die Kompanie. Bei der Glockenweihe im selben Jahr weist die Kompanie bereits eine beachtliche Stärke auf. Eine für die Schützenkompanie freudige Ausrückung ist das 50-jährige Priesterjubiläum von Pfarrer Michael Penz im Jahre 1952.

Aufgrund des frühen Todes von Franz Mayr 1953 wird Josef Eberharter (Hüttl-Seppal) zum Hauptmann bestellt. Unter seiner Führung nimmt die Kompanie an der 150-Jahr Feier zur Erinnerung an 1809 in Innsbruck teil. Krankheitshalber muss Josef Eberharter das Kommando 1964 abgeben. An seine Stelle tritt Hermann Kammerlander, der diese Funktion bis auf den heutigen Tag ausübt. 1964 wird auch erstmals ein Obmann gewählt. Es ist dies Anton Hotter. Ihm folgt 1974 Josef Hofer und seit 1986 übt dieses Amt Erwin Geisler aus. 

Weil die alten Fahnen aufgrund ihres Alters nicht mehr tragbar erscheinen, werden 2 neue angeschafft. Die für Kaltenbach 1958 mit der Patin Vroni Empl und die für Ried 1974 mit der Patin Evi Rieder. Finanziert werden diese Fahnen durch eine Sammlung in beiden Gemeinden und durch die Abhaltung eines Festes. 
Auch auf kameradschaftlichem Gebiet setzt die Kompanie Aktivitäten: Von 1978 bis 1992 einen Biathlonwettbewerb, Ausflüge, vor Weihnachten einen Kameradschaftsabend, Feste, einen Schützenball, Ausrückungen bei weltlichen und kirchlichen Anlässen. Aus dem Erlös von Veranstaltungen konnten längst notwendige Anschaffungen getätigt werden: Ankauf von einheitlichen Gewehren und Subventionen bei Anschaffungen von Trachten.

Am Herz-Jesu Sonntag 1992 werden im Anschluss an die Prozession 22 Jungschützen in einem feierlichen Akt angelobt. Hauptmann Hermann Kammerlander erhält die Goldene Verdienstmedaille des Bundes der Tiroler Schützenkompanien. In der neu erbauten Volksschule in Ried erhält die Kompanie nun die lang ersehnte Waffenkammer zur Verfügung gestellt.

Beim Kompanietreffen Mittleres Zillertal in Ried 1995 kommt es zur Weihe neuer Schützenfahnen und zur Segnung der neuen Böllerkanone „Barbara“, die in Eigenregie hergestellt wurde. Patinnen sind Helma Gruber, Marianne Scheffauer, Veronika Empl und Evi Rieder.

Im Jahr 2000 kam es zum Hauptmannwechsel von Kammerlander Hermann zu Empl Herbert. Obmann Erwin Geisler übergab im Jahr 2003 sein Amt an Wimpissinger Karl.

Schützenkompanie Ried/Kaltenbach

z.H. Obm. Georg Hanser
Quellenweg 13
6273 Ried im Zillertal

georg.hanser@rieder-zillertal.at